Tobias Frommann (links) mit Familie Hertel Der SPD-Ortsverein veranstaltete zu Ehren des letztes Jahr verstorbenen Stadthistorikers Gerhard Hertel im Freudenstädter Kurhaus (Hertel-Saal) eine Gedenkveranstaltung. Zahlreiche Gäste wohnten der Veranstaltung bei.
Der in Freudenstadt geborene, weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Stadthistoriker, erlebte über acht Jahrzehnte deutsche Heimatgeschichte. Bereits in der Schule mit dem Spitznamen ‚Geschichtsprofessor‘ ausgestattet, wurde Gerhard Hertel mit 17 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen und musste 1945 die Zerstörung ‚seiner‘ Freudenstadt miterleben. Begegnungen mit Pastor Martin Niemöller, Erhard Eppler und Gustav Heinemann, prägten sein späteres Weltbild. Die Aussöhnung mit Frankreich, sein großes Engagement für die Gesellschaft, den Staat und die Kirche waren fortan wesentliche Bestandteile seines Lebens. So engagierte sich Gerhard Hertel, der bereits 1957 für den Deutschen Bundestag kandidierte und 1959 Delegierter auf dem Reformparteitag der SPD in Godesberg war, 22 Jahre als Kreisrat und über 30 Jahre als Gemeinderat. Der Mitbegründer des Museumsvereins und Herausgeber der Heimatblätter, bezeichnete sich selbst als ‚republikanischer Monarchist, Demokrat, Sozialist und Pazifist. Durch seine Verdienste für die Allgemeinheit, wurden Gerhard Hertel zahlreiche hochkarätige Ehrungen zuteil. So wurde ihm neben dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse, die Bürgermedaille der Stadt Freudenstadt, die Heimatmedaille des Landes Baden- Württemberg und die Bronzemedaille des Landkreistages verliehen.
Im Freudenstädter Kurhaus wurde nun unter vielen Gästen, dem im letzten Jahr verstorbenen Stadthistorikers gedacht. Denise Rietsch, die Präsidentin des Vereins ‚Europäische Kulturstraße Heinrich Schickardt’, würdigte in einer Ansprache den Historiker. Ein Filmvortrag zeigte sein Leben und Wirken. Auch die langjährigen Weggefährten Werner Hole und Erwin Reichert erinnerten aus Ihrer Sicht an Gerhard Hertel.